Beim Wandern in den Dolomiten kommt man als „Stadt-Kind“ schnell mal an seine Grenzen. Ungewohnte Höhenluft, steile Anstiege und weite Strecken – da hat man irgendwann ganz gut zu kämpfen.
Und während man so an seinen körperlichen Grenzen kratzt, alleine gegen den inneren Schweinehund kämpft bis man schließlich fast in einen Rausch fällt, scheint es als entschiede die Seele jetzt auch mal mit zu mischen.
In der Nähe der wahren körperlichen Grenzen muss der Wille wieder kämpfen, jeder Schritt ist eine Herausforderung – eine Entscheidung zwischen aufgeben und weiter kämpfen. Jetzt kommen sie, die Gedanken. Alles wird in Frage gestellt – vielleicht, weil man sich in atemberaubender Kulisse einfach so klein fühlt.
Kurz bevor man in Tränen ausbricht, weil alles so sinnlos scheint. Kurz bevor man laut schreiend zusammenbricht ist das Ziel erreicht und man steht am Gipfel und alles ergibt plötzlich wieder Sinn. Der Rückweg erscheint nun kurz und leicht.
Und auf dem Rückweg kommt mir wieder der Gedanke, den ich schon so oft hatte. Es schreit gerade zu nach einer großen Herausforderung, die einen über diese Grenze bringt, die einen in die Knie zwingt, die mich den Abgrund hinunter stürzt um mich gestärkt wieder aufstehen zu lassen.
Jakobsweg?!
Love, Nono.